Montag, 13. Dezember 2010

Was (fast) ein Jahr so alles bringen kann...

Lange hats gedauert, fast ein Jahr nämlich, und hier kommt - tadaaaa...! - mein sage und schreibe zweiter Post! Woran liegt´s?
Ich habe nach Veränderung gerufen! Laut scheinbar, seeeehr laut, so laut, dass das Schicksal sich meiner in ganz besonderer Weise angenommen hat und ganze 10 Tage nach meinem Premierenpost zugeschlagen hat, wie es das sonst noch niemalsnie getan hat. Das Ergebnis liegt hier auf meinem Schoß.
Ja, richtig gelesen. Unüberseh- und vor allen Dingen unüberhörbar liegt sie hier, meine Veränderung. Alles fing an mit einem Test und zittrigen Knien vor heute genau 11 Monaten, mit "Verdammt, das kann doch nicht sein!", mit zugegeben vielen Tränen. Mit einem Besuch bei meiner Ärztin, die "Herzlichen Glückwunsch..." sagte, "...hier haben Sie ihre Veränderung. Wenn Sie jemals im Leben nach einem Sinn gesucht haben, haben Sie ihn JETZT gefunden!". Und vor allen Dingen: "Ich kann Ihnen schon sagen was es wird. Wollen Sie´s wissen?"

Ein kleines Babymädchen hatte es sich da seit sage und schreibe fast 16 Wochen in meinem Uterus gemütlich gemacht und dort prächtig entwickelt. Unglaublich! Unglaublich, was man scheinbar alles nicht merken kann wenn man es nicht merken will, weil man weiß dass das "jetzt überhaupt nicht passt" (haha... wann passt es denn schon...). Da lag ich also völlig überfordert, während mir auf dem Bildschirm des Ultraschallgerätes ein kleines Menschlein entgegenwinkte.

Was folgte: ich verließ die Praxis völlig ungläubig und verzweifelt mit einer Geschenktasche voller Info"wirsindjetzteineglücklichefamilie"-Broschüren, setzte mich intensiv auseinander damit, wie es sein würde, im Zweifel alleine mit dem kleinen Mädchen zu leben und stürzte von einer Krise in die nächste. Beziehungskrise, Verantwortungskrise, Finanzkrise; Veränderung ja bitte, aber so doch nicht!
Jeden, dem ich davon erzählte, überschüttete ich erstmal mit Rotz und Wasser, spätestens wenn mein Gegenüber "...aber das ist doch schön!" und "Du schaffst das schon!" sagte. Ich malte mir aus, dass wenn der Schnee schmelzen und der Sommer da sein würde ich eine Mama wäre. Oh mein Gott!!!

Tja, und nun? Das Jahr ist förmlich an mir vorbei gerast, der Schnee ist wieder da, eine so genannte "überstürzte Geburt" (wie konnte es auch anders sein...) brachte unter vielen Schmerzen im Juni ein wunderhübsches kleines Mädchen und die zwischendurch schon aufgegebene Beziehung existiert wider Erwarten noch, wenn sie sich auch manchmal schräg und unsicher anfühlt. Neue Kontakte, Freundschaften haben sich ergeben, Prioritäten verschoben. Und das kleine Carlachen ist nicht mehr wegzudenken. Seit vorgestern ist sie ein halbes Jahr alt. Sie mag jetzt Möhrenbrei. Ist das ein Jahr.....!!!


1 Kommentar:

  1. Wow. Wie cool. Irgendwie schön, oder? Übrigens, meine Kinder werfen alle meine Pläne immer noch ständig über den Haufen, das hört nicht auf...

    Hab ein bisschen gestöbert (anstatt zu arbeiten..pfui) und mir gefällt es bei dir!
    An Münster hab ich ganz viele Kindheitserinnerungen, ich hab mich immer unheimlich vor diesem Käfig an der Kirche auf dem Marktplatz gegruselt...gibt es den noch?
    LG! Catherine

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